Nachdem der nordrhein-westfälische Integrationsminister Joachim Stamp ein Kopftuchverbot für unter 14 jährige Mädchen forderte und weitere Politiker*innen sich dieser Thematik annahmen, gerieten die Gemüter vieler Gläubiger in Aufruhr. Da die Forderung der Gemeinde öffentlich dazu Stellung zu nehmen sehr groß ist, äußert sich auch nun der Vorstand der Neuköllner Begegnungstätte e.V. zum Thema.
„Angesichts des klaren Verstoßes gegen unser Verfassungsrecht, welches ein solches Verbot darstellen würde, hielt ich es bislang nicht für notwendig mich zu diesem diskriminierenden Begehren zu äußern. In unserem Land wird es niemals die Aufgabe des Staates sein, darüber zu entscheiden wie sich ein Mensch kleiden darf und dafür bin ich dankbar“, sagt Mohamed Taha Sabri, Imam und Vorstandsvorsitzender der Neuköllner Begegnungsstätte e.V..
„Wenn einzelne Politiker*innen wichtige Rechte, die unsere Verfassung gewährleistet, für eine einzelne Glaubensgemeinschaft einschränken möchten, so habe ich genug Vertrauen in unseren Staat und Rechtssystem, dass sie das verhindern. Ich möchte mich nicht von solchen Personen instrumentalisieren und in Pseudodebatten ziehen lassen, die letztlich nur eine weitere Entfremdung der Mehrheitsgesellschaft von der muslimischen Minderheit zum Ziel haben“, argumentiert Sabri weiter.
Die Neuköllner Begegnungsstätte e.V. stellt sich klar gegen jedwede Form von Zwang in der Religion und plädiert in alle Richtungen für eine Erziehung zur Selbstbestimmung und Freiheit.