Flüchtingsfest 2 "Gegenbilder schaffen!" die Neuköllner Begegnungsstätte feierte mit 600 Geflüchteten Berlin
Als Kind habe ich hier in Neukölln kaum Menschen mit schwarzen Haaren gesehen und wenn, dann wurden sie komisch angeschaut. So etwas will ich hier nie wieder erleben!“ Diese Worte des Neukölln Bezirksstadtrats für Soziales, Bernd Szczepanski trafen in der Neuköllner Begegnungsstätte e.V. auf großen Beifall.
Das Haus des Friedens lud am 30. Januar 2016 zum zweiten Mal Geflüchtete aus den Berliner Heimen zu einem bunten Fest in den eigenen Räumen in der Flughafenstraße in Neukölln ein. Rund 600 Männer, Frauen und Kinder erfreuten sich an traditionellen Tänzen, Gesängen und Speisen und hörten Ansprachen von Berliner Politikern auf Deutsch und Arabisch. Zum Thema des Festtages „Gegenbilder schaffen!“ sprach Herr Szczepanski warme und einladende Worte und forderte alle Anwesenden auf, nicht parallel nebeneinander her zu leben sondern gemeinsam zu überlegen, wie Distanzen überwunden und miteinander an einer bunten und friedlichen Gesellschaft gearbeitet werden kann. Auch kritische Themen wurden nicht ausgespart. So forderte der Bezirksstadtrat die Anwesenden mit Wahlrecht dazu auf, sich gesellschaftlich zu engagieren und mit ihrer Wahl demokratische Parteien zu unterstützen um populistischen Bewegungen wie AfD und PEGIDA keine Chance zu geben. Auch Nader Khalil der Leiter des Deutsch-Arabischen Zentrums für Bildung und Integration sprach über gesellschaftliche Werte und Traditionen in Deutschland und wies auf die große Verantwortung Aller für das gute Zusammenleben in der Gesellschaft hin. Als Referent eingeladen war auch Herr Burkard Dregger, Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, dieser musste leider sehr kurzfristig absagen und hat seine Rede vorab per Email geschickt. Ein Teil seiner Rede wurde während der Veranstaltung vorgetragen. Herr Dregger gab folgendes den Flüchtlingen auf den Weg mit: „Seien Sie neugierig auf die deutsche Kultur, Kunst, Musik, Literatur und Geschichte. Bemühen Sie sich, die Deutschen und ihre Tugenden kennenzulernen. Öffnen Sie Ihren Geist, Ihr Herz und Ihren Verstand für Deutschland. Seien Sie fleißig und lernen Sie die deutsche Sprache.“ Besonders begeistert war das Publikum von der 20-jährigen Ola, die erst vor zwei Jahren aus Syrien nach Deutschland geflüchtet ist, mittlerweile perfekt deutsch spricht und im zweiten Semester Medizin studiert. Im Interview erzählte sie von ihrem neuen erfolgreichen Leben in Deutschland. Imam Mohammad Taha, der vor kurzem mit dem Verdienstorden des Landes Berlin ausgezeichnet wurde erklärte: „Wir wollten nach den abscheulichen Geschehnissen in Köln in der Silvesternacht erneut ein Zeichen für ein friedvolles Miteinander setzen, indem Diskriminierung und Gewalt keinen Platz finden.“ Da viele Flüchtlinge diese abscheulichen Vorfälle ablehnen und sich sogar dafür schämen, wurde eine kurzfristige Rosenaktion vor dem Neuköllner Rathaus für den nächsten Freitag (05.02.2016) als Zeichen des Respekts und Ehrung der Frauenrechte angekündigt. Zahlreiche Presse u.a. 3Sat, RBB und ARD-Tagesthemen waren anwesend.
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Zum abschließenden mediterranen Büffet wurde die harmonische Atmosphäre und die Zufriedenheit der Gäste noch deutlicher wahrgenommen.